Was mich an Ror Wolf áuch fasziniert ist seine unaufgeregte Bescheidenheit, die ohne Aufmerksamkeit heischende Gesten einfach sehr bestimmt dem folgt, was ihr vorgegeben. Da gibt’s eine Parallele zu Arno Schmidt, der zwar eine eher rabiat polemische Seite hatte, aber genauso kompromisslos war wie RW. Diese fundamentale Nicht-Korrumpierbarkeit find ich schon bemerkenswert. Und: beide vollführen Kunststücke über einem Abgrund, der ihnen bewusst und in allen Texten präsent ist.
Beide Autoren hätten ihr äh „Glück“ aka: satt Kohle machen können. Wenn sie ein wenig nachgiebiger, ein wenig kompromissbereiter gewesen wären. Was sie in Sachen ihrer Kunst - und damit ihres jenun: Eigensten - nun just nicht waren. Da kollidieren zwei inkommensurable Lebensentwürfe und das Ich, das dieses Leben leben muss, muss sich halt entscheiden. (Das ist ein kompliziertes Thema, das ich einfach mal offen lasse, u.a. weil ich das hier einschlägige AS-Zitat jetzt nicht finde ;-))